Defuses Licht strahlt von der Lampe hinab die über dem Badezimmerspiegel hängt. Es reicht kaum, um den kleinen Raum zu beleuchten. Man findet gerade den Weg zur Toilette, ohne sich an der Einrichtung zu stoßen oder plötzlich gegen einer der Wände zu laufen.
Ohne die zusätzliche Lampe an der Decke sah man fast nichts. Aber die ist gerade aus, was dem jungen Mädchen mit den roten Haaren, welches mit angezogenen Beinen auf der Waschmaschine sitzt und ihren Arm über dem Waschbecken hält nur recht ist.
So hat sie das Gefühl unbeobachtet und alleine zu sein. Wäre das große Licht an würde die Panik sie befallen, dass jeder sie sehen könnte und jeder wüsste was sie gerade eben wieder getan hat und sie dafür verurteilen.
Alle reden auf sie ein. Familie, Freunde, Ärzte. Doch sie hört schon lange nicht mehr zu.
Jetzt in diesem Moment gibt es nur sie und ihren Schmerz vom Dämmerlicht umarmt.
Ein leichtes Lächeln legt sich auf die Gesichtszüge der Rothaarigen bei dem Gedanken.
Alleine. Wie immer.
Das kleine Licht ist auch nur an, damit sie sehen konnte, wie ihr einziger Freund einen Weg über ihre Haut findet, sich tief hineinschneidet und die rote Flüssigkeit, die das Mädchen am Leben hält hinausquillt.
Jetzt liegt ihr Freund neben ihr. Gesäubert und gut verpackt in einer kleinen Blechdose, die mit schimmernden Perlen in Rot und Schwarz verziehrt ist. Rot und Schwarz wie ihrer beider Haarfarben damals. Heute wäre es Rot und Rot aber es gibt kein Heute mehr für die beiden.
Gut beschützt fängt die Klinge nicht das Rosten an oder könnte sogar verloren gehen.
Das wäre das Schlimmste für das Mädchen. Denn nur mit dieser Klinge fühlt sie den Schmerz, ist ihrem Liebsten wieder so nah wie damals, bevor genau eben diese Klinge ihn umgebracht hat. Weil er es wollte.
„Marco.“, flüstert sie leise in den Raum hinein, während der letzte Bluttropfen auf die kühle Keramik trifft und sich mit einem vergessenen Wassertropfen zu bunten Schlieren vereint um gemeinsam die letzte Reise anzutreten.
Das Mädchen vermisst ihn und hasst ihn dafür, dass er sie alleine gelassen hat.
Aber sie hat nicht den Mut ihm zu folgen. Will nicht, dass die Menschen die sie zurück lässt das Gleiche durchmachen müssen wie sie.
Darum die Schnitte immer nur waagrecht in die Haut und nie zu tief, immer nur so, dass es schmerzt.
Nur seine Haarfarbe hat sie angenommen. Rot wie das Blut und die Liebe die sie verband.
Damals.

Ich bin schon den ganzen Morgen am überlegen, wie ich „Danke!“ sagen soll.
Ich hab schon 1000 Dinge wieder verworfen, die mir eingefallen sind, wo du dich evtl. drüber freuen würdest und mich somit bedanken kann.
Aber kaufen kann man ja viel und eben schnell und zudem machen wir uns ja nicht viel aus Geld und so nen Kram. So fällt das alles weg und besonders persönlich wäre das auch nicht gewesen, dir irgendwas zu kaufen.
Deshalb jetzt dieser Blogeintrag, um zu versuchen dir zu zeigen, wie dankbar ich dir bin.
Heute geht es mir wesentlich besser als die letzten Tage. Es ist zwar noch kein einziges Problem beiseitigt, aber ich fühle mich leichter und denke auch, dass das alles irgendwie zu schaffen ist.
Es hat mir so geholfen, dass du mir zugehört hast, mir deine Hilfe angeboten hast und das ich weiss, dass ich wirklich darauf zurückgreifen kann.
Heute Nacht hab ich so gut geschlafen, so wie ich die letzten Nächte nicht gut geschlafen habe. Einfach, weil du neben mir gelegen hast. Morgens neben dir aufzuwachen ist sowieso einer der schönsten Momente.
Ich will aber nicht nur „Danke!“ für gestern sagen, sonder auch für die vielen anderen Male, als du für mich da warst. Dir meine Sorgen, Probleme und mein Genöle angehört hast. Mich in den Arm genommen hast oder mit mir Mordpläne geschmiedet hast und das ich wirklich immer zu dir kommen kann.
Oft steh ich einfach nur da, will los heulen, dir um den Hals fallen und dich küssen, vor lauter Dankbarkeit.
Selbst ein „Ich liebe dich!“ könnte es nicht ausdrücken wie viel mir das alles bedeutet.
Weisst du eigentlich, wie wundervoll du bist?
Ich frage mich, wie ich mich für das alles jemals revanchieren soll und hoffe dir irgendwann etwas davon zurückgeben zu können.

Deshalb ganz schlicht: Danke! ❤